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Workshops

Freitag, 11.30 - 13.00 Uhr + Samstag, 10.50 - 12.20 Uhr

Alle Workshops werden an beiden Tagen angeboten.

Thema A: Deutsch lernen und sich selbst kennenlernen
Bausteine zum Empowerment für Frauen

Dr. Anja Böttinger, Bereichsleiterin Fortbildung, IIK Berlin (Institut für Interkulturelle Kommunikation Berlin)

Zielgruppe: DaZ, Erwachsene

Mit der Einwanderung nach Deutschland stehen Migrantinnen, wie auch alle zugewanderten Menschen, vor der Aufgabe, sich eine neue Sprache anzueignen und sich in eine neue Kultur einzuleben. Diese Herausforderung geht oft mit psychischen Belastungen einher, wie Forschungen belegen.
Der MiA-Kurs ist ein niederschwelliges Integrationsangebot des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, um Frauen beim Ankommen und Einleben in Deutschland zu unterstützen, ihnen erste Deutschkenntnisse zu vermitteln und sie zu empowern.
Ausgehend von den Ressourcen der Frauen und unter Einbezug der Herkunftssprachen werden in dem Kurs Themen wie Bewusstmachung der eigenen kulturellen Prägung oder Lebensplanung behandelt. Zwei Einheiten aus dem MiA-Kurspaket, dem Handbuch für Kurse im Programm „Migrantinnen einfach stark im Alltag“, werden im Workshop vorgestellt. Sie zeigen die Auseinandersetzung der Teilnehmerinnen innerhalb des Kurses mit ihrer Kultur und mit ihrer Identität.

Thema B: Plurilingualität im Klassenraum (er-)kennen und digital fördern

Anja Häusler, wiss. Mitarbeiterin, Ruhr-Universität Bochum, Bereich DaF

 

Nadja Wulff, Professorin, Pädagogische Hochschule Freiburg

Zielgruppe: DaF/DaZ, Erwachsene in Sprachkursen

„Plurilingualität kann in der Tat aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden: als eine soziologische oder historische Tatsache, als eine persönliche Eigenschaft oder bzw. ein persönliches Ziel, sprachliche Vielfalt zu erhalten.“ (Begleitband GER 2020: 35). Aber was wissen die Lehrkräfte wirklich zu Beginn eines neuen Sprachkurses über plurilinguale Kompetenzen ihrer Lernenden und wie lernförderlich nutzen sie diese in ihrem Unterrichtsverlauf? Wie umfassend haben die modernen Lehrwerke DaF/DaZ auf die Aspekte der Mehrsprachigkeit und Sprachmittlung bis jetzt reagiert? Wie vielfältig lassen sich bestehende Aufgabenformate mit Hilfe der KI-basierten Assistenz erweitern?
In unserem Workshop setzen wir uns mit einzelnen Fragen kritisch auseinander und stellen weitere methodisch-didaktischen Überlegen vor, wie Mehrsprachigkeit im Unterricht sichtbar gemacht werden kann. Darüber hinaus sollen Beispiele aufgezeigt und diskutiert werden, wie die plurilingualen Kompetenzen der Lernenden mit Hilfe der KI gefördert werden können.

Thema C: Künstliche Intelligenz im Unterricht: Systematische Förderung von Textkompetenz und (Selbst-)Reflexion mit ChatGPT und DeepL Write

Stanislav Katanneck, Lehrkraft für DaF, Doktorand an der UCLouvain, Ruhr-Universität Bochum

Zielgruppe: DaF/DaZ, Jugendliche und Erwachsene, Jugendliche im Gymnasium, DaF-Lernende an Universitäten und Fachhochschulen im In- und Ausland

Wie können ChatGPT und DeepL Write im Unterricht eingesetzt werden? Welche didaktischen Möglichkeiten gibt es für eine gezielte (Selbst-)Reflexion im Umgang mit KI-Tools? Im Workshop werden nach einem theoretischen Input erprobte Aufgaben vorgestellt und die KI-Tools selbst ausprobiert: Nach dem Schreiben einer Stellungnahme zu einem kontroversen Thema folgt a) die Textgenerierung mit ChatGPT, b) die Korrektur des Textes mit DeepL Write sowie c) ein Feedback von ChatGPT zum eigenen Text. Anschließend wird die Qualität der Lösungen anhand eines Reflexionsbogens und Kommentarfeldern reflektiert. Ziel des Workshops ist es, Impulse zur Förderung der Textkompetenz und Selbstreflexion im Umgang mit KI-Tools zu geben. Abschließend werden mögliche Prüfungsaufgaben zur Überprüfung der Textkompetenz vorgestellt und diskutiert.

Thema D: Der Rhythmus als Basis für die Aussprache im Deutschen?

Sandra Kroemer, DaF/ DaZ-Trainerin, Aussprachetrainerin, Wiesbaden

Zielgruppe: DaF/DaZ, Kinder, Jugendliche, Erwachsene, z. T. auch für Alphabetisierung

Viele Expert:innen sind der Meinung, dass der Rhythmus eine wichtige Basis für den Spracherwerb bzw. das Erlernen einer Sprache ist. Im Deutschen als akzentzählender Sprache sind Rhythmus und Betonungen nicht nur wichtig für eine gute Aussprache, sondern sie sind auch maßgeblich für das Verstehen von Wörtern und Texten. Betonung geht einher mit: Das ist inhaltlich wichtig, das ist die „Schlüsselsilbe“ auf der Wortebene (Wortakzent) bzw. das „Schlüsselwort“ auf der Satzebene (Satzakzent). Wir werden sehr praxisorientiert mit Klatschen, Stampfen und Perkussionsinstrumenten arbeiten, über den Rhythmus ins Sprechen und zum Textverstehen kommen. Gleichzeitig eröffnet sich dadurch auch ein System mit Regeln und Zugehörigkeiten und Bezügen zur Grammatik.

Thema E: Suppe zum Frühstück - Oder doch Kaffee zum Abendessen? Ein Workshop zur Mehrsprachigkeitsdidaktik im kulturbezogenen Lernen

Gosia Kubat, Leiterin der Sprachschule LanguageMasters Zürich

Sandra McGury, Sprachwissenschaftlerin im Departement Angewandte Linguistik an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Zielgruppe: DaF/DaZ, Erwachsene, Kinder, Jugendliche, lerngewohnt und lernungewohnt

Die theoretischen Grundlagen zur Vermittlung von landeskundlichen Informationen im DaF-Unterricht haben sich seit den 1970er Jahren wesentlich geändert (Nicolaescu 2021, 257) und auch das Thema der Mehrsprachigkeitsdidaktik hat in Fachdiskussionen und in der Ausbildung von Fremdsprachenlehrkräften an Bedeutung gewonnen (Barras, Peyer & Lüthi 2019, 378). Besonders für Lehrkräfte aus der Praxis, die das Fach DaF/DaZ nicht oder zumindest nicht in den letzten fünfzehn Jahren studiert haben, bleiben solche Konzepte oft nur wenig greifbar: Anleitungen darüber, wie neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft im gelebten DaF- und DaZ-Unterricht umgesetzt werden können, sind rar. In diesem Workshop erarbeiten Teilnehmende konkrete Beispiele für Aktivitäten, die Konzepte der Mehrsprachigkeitsdidaktik mit diskursiver Landeskunde (Altmayer 2017) verbinden.

Thema F: Besser sprechen dank KI!

Bente Lowin Kropf, DaF-Dozentin und stellvertretende Leiterin des Sprachenzentrums der Universität Lausanne

Zielgruppe: DaF/DaZ, ältere Jugendliche/Erwachsene mit Lernerfahrung und Affinität für digitale Tools

Beim Erlernen einer Fremdsprache nimmt die Sprechfertigkeit einen wichtigen Stellenwert ein. Aber wer schon selber eine Fremdsprache gelernt oder unterrichtet hat, weiß, wie schwer es Lernenden oft fällt, sprechen zu lernen. Grosse Gruppenstärken, geringe Unterrichtspensen und die Tatsache, dass Lehrpersonen oft einen Grossteil der Sprechzeit für sich selbst beanspruchen, ist dem Aufbau der Sprechfertigkeit im Fremdsprachenunterricht nicht gerade förderlich. Aber auch Sprechhemmungen können Lernende daran hindern, sich im Unterricht ausreichend zu Wort zu melden. In diesem Workshop werden wir gemeinsam erproben, wie KI-basierte Tools das Sprechtraining innerhalb und ausserhalb des Unterrichts unterstützen können. Dazu werden wir verschiedene Tools kennenlernen, ausprobieren und eigene Übungsszenarien entwickeln.

Thema G: Diversität, Heterogenität und Empowerment im szenariobasierten Unterricht

 

Mylaine Tilibs, Fachspezialistin Integration, DaF/DaZ-Kursleiterin, Lehrmittelautorin

Zielgruppe: DaZ, Erwachsene

Eines der Grundprinzipien des fide-Ansatzes ist das Empowerment: Die Stärkung des Vertrauens der Lernenden in die eigene (schulische) Lernfähigkeit sowie die Vermittlung von Lernstrategien und -techniken sowie Kommunikationsstrategien, so dass sie die Lernenden für die erfolgreiche Aneignung und Verwendung der Zielsprache und die selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nutzen können.
Ein wichtiges Element der Förderung der Lernerautonomie besteht in der Berücksichtigung der Diversität und Heterogenität der Lernenden. Dafür eignet sich der szenariobasierte Unterricht hervorragend. Die Bewältigung von Handlungssituationen steht im Zentrum, und das ist auf verschiedenen sprachlichen Niveaus möglich.
Anhand konkreter Beispiele erfahren Sie im Workshop, wie Sie Ihre Lernenden gezielt in ihrer Lernerautonomie fördern und gleichzeitig die Diversität und Heterogenität berücksichtigen können.

Thema H: Gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt in Lernmaterialen umsetzen – Impulse für eine Didaktik der Diversität

Dr. Martin Wichmann, Leiter des Bereichs Deutsch als Fremdsprache, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Ruhr-Universität Bochum

Zielgruppe: DaF, Jugendliche und Erwachsene, universitärer DaF-Unterricht, Anfängerunterricht, Jugendliche im Gymnasium, DaF-Studierende und Lehrwerkautor*innen

Diversität wird in Lernmaterialien (für Deutsch als Fremdsprache) nicht selten mit der Darstellung sprachlicher und kultureller Pluralität gleichgesetzt. Diversitätsaspekte wie Gender, Race oder Behinderung finden kaum Beachtung. Im ersten Teil des Workshops möchten wir gemeinsam bestehende Lernmaterialien vor diesem Hintergrund kritisch beleuchten und Kriterien für eine angemessene didaktische Umsetzung von Diversität formulieren.

 

Im zweiten Teil des Workshops steht die Beschäftigung mit Lernmaterialien im Zentrum, die Diversität didaktisch umzusetzen versuchen. Ein Beispiel hierfür sind die DaF-Selbstlernmodule, die an der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen der europäischen Hochschulallianz UNIC entstanden sind. Zentrale Merkmale der Allianz sind Superdiversität und Inklusion. An dieser Stelle steht die praktische Bearbeitung von Beispielen im Vordergrund. Abschließend werden Ideen für die weitere Bearbeitung des Themenfeldes Diversität in (digitalen) Lernmaterialien zusammengetragen.

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